Beim Tabellenführer EV Füssen ziehen sich die Unterfranken bestens aus der Affäre.
Beim Tabellenführer kann man verlieren. Muss es aber nicht. "Auch Füssen ist schlagbar. Die Verlängerung wäre allemal möglich gewesen", sagte Michael Rosin. Nach der Niederlage in Geretsried eine Woche zuvor war der Wölfe-Vorsitzende noch angefressen ob der ungenügenden Vorstellung. "Diesmal gibt es von mir keine Kritik an der Mannschaft. So eine Leistung muss man erst einmal aufs Eis bringen", sagte Rosin. Ärgerte sich allenfalls über den verschlafenen Start, den die Ostallgäuer konsequent bestraften mit Treffern von Marc Besl in Überzahl (4.), als Anton Seewald auf der Sünderbank schmorte, und EVF-Kapitän Eric Nadeau (6.). Aber vor der tollen Kulisse von über 1100 Zuschauern erzwangen die Unterfranken ein Spiel auf Augenhöhe, was zwölf Sekunden vor dem Ende des ersten Drittels belohnt werden sollte mit dem Anschlusstreffer von Verteidiger Tim Dreschmann.
Auch im Mitteldrittel wurde das Topspiel den hohen Erwartungen gerecht. Ron Newhook stellte für Füssen auf 3:1 (28.), Anton Zimmer hielt die Gäste in Schlagdistanz (32.), ehe EV-Crack Markus Vaitl den Puck ins obere Kreuzeck hämmerte (37.). "Wir haben uns immer herangekämpft, dann hat Füssen wieder nachgelegt", erzählte Rosin mit wenigen Worten die Geschichte dieses Spiels.
Denn auch das letzte Kapitel hatte keine neue Wendung parat. Der Anschlusstreffer von Christian Masel (47.) steigerte die Hoffnung der mitgereisten Fans, ehe auf der anderen Seite Samuel Payeur Wölfe-Goalie Benni Dirksen mit einem Schuss durch die Schoner düpierte (53.). Dann war es Anton Seewald, der den vierten Treffer für die Männer von der Saale erzielte (55.). Jetzt setzte Spielertrainer Mikhail Nemirovsky alles auf eine Karte, brachte für Dirksen einen sechsten Feldspieler, doch gejubelt wurde nur noch auf Füssener Seite mit den Empty-Net-Goals von Vincent Wiedemann und Thomas Böck. Nach dem Spiel feierten beide Fanlager Seite an Seite. Die Anhänger der Wölfe waren dafür extra in die Fankurve der Schwarz-Gelben gekommen.
Quelle: Infranken.de Jürgen Schmitt